Herausgeputzt

Kaum scheint die Sonne, komme ich in Zugzwang, weil dann plötzlich alle Fenster so staubig und schmutzig wirken – was sie wohl tatsächlich auch sind. Puh, das riecht nach Arbeit! So richtig Zeit und Lust hab ich ja nie, aber wer Bitteschön hat das schon??

Sollte ich dann doch den Putzlappen schwingen müssen, weil der häusliche Zustand es dringend erfordert, dann wenigstens unter meinen Bedingungen. Und das läuft bei mir zumindest bei den größeren Aktion mehr oder weniger folgendermaßen ab: Sind alle Familienmitglieder aus dem Haus und ist die Bahn frei, style ich mich erstmal so, als ob ich gleich einen Businesstermin habe. Ich finde, es putzt sich irgendwie viel netter, wenn man sich selbst gut fühlt. Fertig gerichtet, gönne ich mir ein Tässchen feinen Tee – am liebsten den grünen Jasmin-Mandarin von Mariage Frères (*keine Werbung – immer hübsch selbst gekauft!*). Ich setzte mich also erstmal ganz entspannt an die Theke, um genüsslich zu frühstücken und mich sowohl mental als auch körperlich auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten. Ohne Mampf kein Kampf, sage ich da nur.

Anschließend kann ich für meine Nachbarn nur hoffen, dass sie meine Playlist mögen, denn frisch gestärkt heißt es: Handy mit der Soundbar verbinden, meine extra für solche Aktivitäten selbst zusammengestellte „Wipe & Dance Collection“ aktivieren und voll aufdrehen. Yeah! Hüftwackelnd fülle ich zu Gary Moore’s „Out in the Filds“ den Putzeimer mit Wasser, laufe beschwingt zu einem unserer gefühlt tausend bodenlangen Fenstern und „the fighting has began“, wie es in dem Song so schön heißt. Ich beginne singend und tanzend mein Werk. Gemacht werden muss es ja sowieso, dann wenigstens mit Spaß und Fitness-Feeling. Zwischendurch rocke ich auch mal mit dem Wischmopp schwingend durchs Haus – das ist sicher gut für den Kreislauf. Für die Stimmung auf jeden Fall…

Es soll auch schon mal vorgekommen sein, dass ausgerechnet in dem Moment, als ich grade beckenkreisend und zu „Let me entertain you“ lauthals singend das lange Außenfenster mit dem Rücken zum Hof hin geputzt hatte, Antonio, der nicht unattraktive DHL-Fahrer und im wahren Leben Architekturstudent, ein Paket vorbeigebracht hat. Keine Ahnung, ob und wie lange er mein Window-Workout bewunderte (DHL-Fahrer haben es aber doch eigentlich immer eilig, oder???), bevor er mich klingelnd zur Haustür rief. Sein Grinsen reichte jedenfalls von einem Ohr zum anderen. Ich war aber ganz sicher nicht vor lauter Scham so rot im Gesicht, ooooh nein!!! Das kam von der anstrengenden Hausarbeit….ganz klar…. hihi.

Ach, und ob meine Fenster nach so einer Aktion streifenfrei sind? Aber ja doch. Klares kaltes Wasser zum Reinigen und dann abreiben mit Zeitungspapier sind das ganze Geheimnis – dieser Part der Hausarbeit ist übrigens eine perfekte Übung gegen Winke-Arme. Und mit dem richtigen Sound fühlt es sich fast an wie im Fitness-Studio – und nicht wie „Putzen-am-einzigen-freien-Tag-in-der-Woche“…

In diesem Sinne: Work smarter – not harder!

Hier noch der Link zu meiner wirklich wild gemixten Putzplaylist… Vielleicht hilft die euch ja auch über das Schlimmste hinweg :o)

2 Kommentare

  1. Frauke M.

    Hallo Kerstin, beim Putzen mit Schlapperpulli und Bettfrisur kommt an meinem freien Tag wirklich keine Hochstimmung bei mir auf! Vielleicht sollte ich es auch mal aufgehübscht und gestyled versuchen! Bei dir stimmt das Putzstyling – die Foto sehen super aus! Pass‘ aber auf, sonst bist du bald das Paketdepot deiner Nachbarn! Hi, hi! Viele Grüße Frauke

    • Hallo Frauke, ja probier das unbedingt mal aus, dich zum Putzen aufzurüschen. Es macht wirklich einen Unterschied, ob du dich wie dein eigener Putzlappen fühlst, oder doch eher wie eine „Primadonna“, die nur aus purer Lust an der Bewegung den Staubwedel schwingt.Und vergiss nicht die Musik dabei voll aufzudrehen!!! Haha, das mit dem Paketdepot ist gut! Ich werde die Liefertaktung streng im Auge behalten ;o)

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